Anfang 2021 wurde eine Lücke in der Geschichtsschreibung der Stadt Hanau geschlossen: Der Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V. legte mit Band 53 der Hanauer Geschichtsblätter eine Hanauer Literaturgeschichte vor: „Märchen und so viel mehr“.
Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz haben einmal mehr Neues erforscht, Vergessenes ans Licht gebracht und aufgeschrieben.
Die „Hanauer Literaturgeschichte“ schildert die in Hanau entstandene Literatur der Renaissance über das Barock und die Romantik bis hin zu den frühen Jahren der Kunst des Buchdrucks, zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus und zur Nachkriegszeit erforscht und beschrieben. Beleuchtet wird die Rolle der Hanauer Literaten und Verleger in der unruhigen Zeit des neunzehnten Jahrhunderts und in den Jahren des Übergangs von der Hitler-Diktatur in die Demokratie.
Mit großer Erzählfreude präsentieren die Autoren wenig Bekanntes und Neues über die Literatur in Hanau. Kaum bekannt ist z.B., dass Hanau nach Basel der bedeutendste Druckort hebräischer Literatur war und die einmalige Zensurpraxis im Vormärz mit der Tendenz eines weltoffenen liberalen Hanau praktiziert wurde.
Ein eigenes Kapitel ist den Hanauer Verlagen und Buchhandlungen gewidmet.
Ein neues Grundlagenwerk des eingespielten Autorengespanns mit der Garantie für Lesbarkeit, Inspiration und Fachkunde.
„Märchen und so viel mehr. Eine Hanauer Literaturgeschichte“ wurde vom Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V. und der Stadt Hanau herausgegeben
Professor Boehncke und Hans Sarkowicz bilden eine außergewöhnlich produktive und erfolgreiche Autorengemeinschaft mit dem Schwerpunkt „Literatur aus Hessen“.
Hans Sarkowicz leitet das hr2-Ressort Kultur, Bildung und künstlerisches Wort. Er hat zahlreiche Bücher zu politischen, literaturgeschichtlichen und kulturhistorischen Themen sowie Biografien geschrieben und herausgegeben, auch Bücher zur Geschichte des Hessischen Rundfunks, die alliierte Rundfunkpropaganda im Zweiten Weltkrieg und über das Radio während der NS-Zeit.
Er ist vielfältig im Kulturleben engagiert. Dazu gehört auch die Arbeit im Vorstand der Stiftung Zuhören, die zusammen mit Lehrerinnen und Erziehern u.a. rund 2000 Hörclubs an Schulen und Kindergärten eingerichtet hat.
Unter anderem für dieses Engagement wurde Hans Sarkowicz im August 2020 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Heiner Boehncke ist Hochschullehrer für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft, hat seit 1988 im Hessischen Rundfunk gearbeitet, ab 1998 als Literaturredakteur im Programmbereich Kultur und Wissenschaft.
In Sachen Literatur ist Heiner Boehncke mindestens ebenso umtriebig wie Hans Sarkowicz, u.a. ist er der künstlerische Leiter des Rheingau Literatur Festivals.
2006 gründete Boehncke zusammen mit 30 Studentinnen und Studenten der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main den „Literaturbetrieb e.V.”, der die Organisation und Durchführung von Exkursionen und literarischen Veranstaltungen anbietet.
Heiner Boehncke ist Mitglied der Jury für den Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau.
Lange Jahre war er auch Sprecher des Hessischen Literaturrats e. V., der dazu dienen soll, „die reiche literarische Tradition Hessens einer breiteren Öffentlichkeit bewusst zu machen und somit zur kulturellen Identität des Landes beizutragen.“
Märchen und so viel mehr
Heiner Boehncke
Hans Sarkowicz
2021
Hanauer Geschichtsblätter – Band 53